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436 Route 69. KANDIA. den Venezianern; ihr Admiral Franc. Morosini hielt sie drei Jahre
ruhmvoll gegen die Türken, mußte aber 1769 kapitulieren.

Vom Landeplatz durch die Hauptstraße, an einem schönen vene-
zianischen
Palast vorüber, zum Hauptplatz, mit dem Morosini-
brunnen
. Geradeaus weiter erreicht man am Ostende der Stadt
einen freien Platz, an dessen NO.-Ecke das Museum liegt.

Das *Museum enthält die großartigen Ausgrabungsfunde aus
Knossos u. a. O., die ein Bild des eigenartigen Kunstschaffens in
der Blütezeit Kretas gewähren. Die ältesten Funde gehören in
den Bereich der sog. Inselkultur (III. Jahrtausend vor Chr.), die
jetzt nach dem sagenberühmten kretischen König Minos auch als
frühminoische und mittelminoische Kultur bezeichnet wird. Die
gleichfalls dem Bronzezeitalter angehörigen, hier noch vorgriechi-
schen
Altertümer der sog. mykenischen oder spätminoischen Kultur
(Mitte des II. Jahrtausends vor Chr.) werden selbst von den Schöp-
fungen
der griechischen Blütezeit kaum übertroffen (hervorzuheben
die Wandgemälde, Fragmente einer Prozession, die Steinvasen mit
Reliefs, die Elfenbeinstatuetten von Stiergauklern und die beiden
Fayencefiguren einer schlangenhaltenden Göttin).

Aus dem ehem. Südtor von Kandia führt ein Fahrweg (Pferd
3-4 fr.) in kaum 1 St. nach der Stätte von Knossos, der ältesten
Hauptstadt der Insel, mit dem seit 1898 ausgegrabenen, jetzt kahlen
*Königspalast, einer ursprünglich mittelminoischen, bereits in der
mykenischen Blütezeit durch Brand halbzerstörten Bautengruppe.

Bei der Weiterfahrt durch das Kretische Meer erreichen die
Dampfer zunächst mit NNO.-Kurs die bereits zu den Kykladen
(S. 516) gehörigen Inseln Anaphe (411m), die noch heute ihren alt-
griechischen
Namen trägt, und Santorin oder Thira (566m), im
Altertum Thera. Auf der schönen Insel Santorin, dem Überrest
eines alten Kraterkessels (S. 516), erblickt man beim Kap Oia
(Leuchtturm) die Ruinen der alten Hauptstadt Thera.

Weiterhin hat man zur L. die Insel Iós oder Niós (734m).
Man durchfährt dann den Sund zwischen Amorgós (376m; Leucht-
turm
), der östlichsten Insel des griechischen Königreichs, und der
Naxos s.ö. vorgelagerten kleinen Inselgruppe der Eremonisia.

Die hohen Berge von Naxos (1003m), der größten Insel der
Kykladen, bleiben auf der Weiterfahrt noch lange hinter dem Insel-
chen
Denma (490m) sichtbar. Die Inseln Delos, einst der religiöse
und wirtschaftliche Mittelpunkt der Kykladen, und Mykonos
(364m) treten nur bei ganz hellem Wetter in weiter Ferne hervor.

Die Dampfer nähern sich der Westküste der zu den südl.
Sporaden
(S. 514) gehörigen Insel Nikaria (S. 517) und durch-
fahren
dann, wie die aus der Levante kommenden Dampfer, die
Chiosstraße (S. 517) und den Golf von Smyrna (vgl. S. 556).

Über Smyrna und die Weiterfahrt nach Konstantinopel vgl.
S. 556 und 559.